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Ökoprofit macht Betriebe fit für die Zukunft

„Ökoprofit unterstützt Unternehmen bei dem Einstieg ins Umweltmanagement und ist ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaneutralität im Landkreis Mayen-Koblenz“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong. Hierbei werden alle Bereiche des Unternehmens, die eine Umweltrelevanz besitzen, durchleuchtet. Es wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt, Maßnahmen zur Optimierung entwickelt und diese dann sukzessive umgesetzt. Unternehmen, die die Einsteigerrunde erfolgreich hinter sich gebracht haben, können an sogenannten Klub-Runden teilnehmen. Unternehmen erhalten hier Informationen zu aktuellen rechtlichen und fachlichen Entwicklungen. Sowohl die Einsteigerrunden als auch die Klub-Runden schließen in der Regel mit Kommissionsprüfungen ab. Alle Unternehmen, die erfolgreich an einer Ökoprofit-Runde teilgenommen haben, erhalten eine Auszeichnung.

Das Unternehmen Finzelberg GmbH & Co. KG ist bereits seit 2019 ein Teil von Ökoprofit. „Unser Unternehmen ist auf Rohstoffe angewiesen, die die Natur uns bereitstellt. Die Belastungen für die Natur nehmen zu. Uns ist es wichtig, die Natur zu erhalten, um nicht den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen,“ erläutert Wadim Pfaff, Energieberater bei der Firma Finzelberg, die Motivation an Ökoprofit teilzunehmen. Die Firma Finzelberg hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 klimaneutral für die Emissionen zu sein, die direkt im Unternehmen entstehen. Bis 2030 soll die Klimaneutralität auch für alle anderen Unternehmensaktivitäten erreicht sein.

Eine große Motivation von Thyssenkrupp Rasselstein GmbH für die Teilnahme an Ökoprofit beschreibt Carsten Kinner, Teamleiter Umwelt und Energie, so: „Wir profitieren vom Austausch mit den anderen Unternehmen sowie von den Fachreferenten, die an den Workshops im Rahmen von Ökoprofit teilnehmen. Wir haben hieraus zahlreiche Impulse für die eigene Arbeit erhalten.“ Die Thyssenkrupp Rasselstein GmbH ist ein sehr energieintensives Unternehmen und hat unter den hohen Energiepreisen in den vergangenen Jahren sehr gelitten. So ist beispielsweise eine große Photovoltaikanlage auf dem weitläufigen Gelände von Rasselstein in Planung. Besonders im Fokus steht auch der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Mayen-Koblenz. So soll grüner Wasserstoff das Erdgas ersetzen. „Wir wollen als Unternehmen klimaneutral werden, wir brauchen aber auch Hilfe hierbei und sind auf staatliche Unterstützung bei dem Umbau angewiesen“, erläutert Cartsen Kinner. Laut Kinner ist es dringend notwendig, Regularien abzubauen, die der Energiewende entgegenstehen sowie Verwaltungsprozesse zu beschleunigen. Dem schloss sich Wadim Pfaff vom Unternehmen Finzelberg an.

Auch Personalleiter Boris Betker vom CJD Berufsförderungswerk Koblenz in Vallendar (BFW) betont die herausragende Bedeutung des Austausches mit anderen Unternehmen in Rahmen von Ökoprofit: „Wir haben hiervon viel profitiert“. Drei Schwerpunkte stehen im CJD-Konzern auf dem Weg zur Klimaneutralität im Vordergrund. Hierzu zählt allen voran die E-Mobilität. „Hier ist das Berufsförderungswerk in Vallendar bereits auf einem sehr guten Weg. Es sind nur noch zwei Verbrenner am Standort Vallendar vorhanden, die auch noch umgestellt werden sollen“, erläutert Boris Betker. Der zweite Schwerpunkt ist die Energie. Aktuell steht die Erneuerung einer Lüftungsanlage an, denn durch neue Technik mit Wärmerückgewinnung lassen sich große Mengen an Energie bei gleichzeitig kurzen Amortisationszeiten von drei bis fünf Jahren einsparen. Das dritte Feld ist die Ernährungsumstellung. „In unserer Mensa werden vermehrt vegetarische Mahlzeiten angeboten und die Verwendung von Fleisch reduziert“, führt Stephanie Scheuch, Projektleiterin beim BFW, aus.

Für alle drei Unternehmen ist es zudem essenziell, die Mitarbeitenden auf dem Weg zur Klimaneutralität mitzunehmen. Beim Berufsförderungswerk geschieht dies durch eine Mobilitätslotterie. „Die Mobilitätslotterie erfreut sich großer Beliebtheit bei den Mitarbeitern des Berufsförderungswerks“, so Stephanie Scheuch. „Mitarbeiter die regelmäßig klimafreundlich zu Fuß, per Fahrrad oder Fahrgemeinschaft anreisen, können sich an einer Lotterie beteiligen und Preise gewinnen.“

Ganz ähnlich geht auch die Thyssenkrupp Rasselstein GmbH vor. Hier steht die „Tour de Rasselstein“ für ein Motivationsprojekt zur klimafreundlichen Anreise. Eine ganz andere Form der Einbeziehung der Mitarbeitenden beschreibt Wadim Pfaff vom Unternehmen Finzelberg: „Auszubildende im zweiten Lehrjahr können sich am Projekt Energiescouts beteiligen: Die Azubis gehen durch das Unternehmen auf der Suche nach energetischen Schwachstellen. Aus Vorschlägen, die hierbei entstehen, werden Maßnahmen umgesetzt.“

Mehr Informationen zu Ökoprofit erhalten interessierte Unternehmen bei Dr. Rüdiger Kape, Tel. 0261/108-420, E-Mail Ruediger.Kape@kvmyk.de oder bei Lina Jaeger, Te. 0261/108-417, E-Mail Lina.Jaeger@kvmyk.de von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, Integrierte Umweltberatung.