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Offene Strukturen sind für den Apollofalter überlebenswichtig

Auf den freigestellten Weinbergsbrachen können sich vermehrt Blütenpflanzen, darunter auch die Skabiosen-Flockenblume, ausbreiten. Damit erhöht sich das Nektarangebot für den Apollofalter. Gezielt werden Brombeeren, Schlehen und auch höhere Gehölzbestände als Barrieren entfernt. Auf diese Weise lassen sich vormals isolierte Restpopulationen wieder miteinander vernetzen. Durch das Offenhalten vergrößert sich zudem das Angebot der Weißen Fetthenne, der Raupennahrungspflanze des Apollofalters. Sie wächst vor allem an und auf offenen Felsen, wo der Schmetterling im Sommer seine Eier ablegt. „Wo kein Futter, da kein Falter“, bringt es der Biologe Jörg Hilgers auf den Punkt. Durch Nährstoff-einträge, beispielsweise Düngung in benachbarten Gebieten, würden auch ehemals von Natur aus offene Felsen mehr und mehr zuwuchern, so Hilgers.

Die verbuschten Flächen sind vergleichsweise artenarm und es wird durch deren Freistellung kein Lebensraum bedrohter Pflanzen und Tiere zerstört. Vielmehr nimmt der Mosel-Apollofalter hier die Rolle einer Schirmart ein: Schutzmaßnahmen für ihn fördern die gesamte Artenvielfalt im Moseltal. Diese ist in großen Teilen auf die historische Kulturlandschaft angewiesen, zu der auch der Steillagen-Weinbau gehört. Es profitieren von den offenen Flächen zahlreiche floristische und faunistische Seltenheiten wie Zippammer, Westliche Smaragdeidechse, Wildbiene, Felsen-Gelbstern und viele Blütenpflanzen.

Die motormanuellen Freistellungsmaßnahmen in den steilen Hängen des Moseltals sind keine alltägliche Aufgabe und körperlich herausfordernd. Die Flächen sind größtenteils nicht über Wege erreichbar, sämtliche Geräte müssen von den Arbeitstrupps immer hinauf- und wieder heruntergetragen werden.

Regelmäßige Informationen zum Apollo-Erhaltungsprojekt gibt es unter www.naturschutzstiftung-myk.de/mosel-apollo. Dort – oder per E-Mail an stiftung@kvmyk.de – können sich Interessierte auch für den Apollo-Newsletter anmelden.