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Lebensraum Friedhof – Ein grüner Wandel für mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit

Anlass für die Neuplanung ist der Wandel innerhalb der Bestattungskultur. Der Trend hin zu Urnenbestattungen und zu Bestattungsformen, die keiner Pflege durch die Angehörigen bedürfen, ist unübersehbar. In der Vergangenheit vorgehaltene Flächen für Erdbestattungen oder frei gewordene Grabflächen können anders gestaltet werden. Somit werden Lösungen für die Übergangszeit und neue Bestattungsangebote benötigt, damit der eigene Friedhof attraktiv bleibt.

Astrid Lahmann von der Service Agentur Umweltschutz der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover, die den Workshop fachlich leitete, betonte: „In der Friedhofsentwicklungsplanung wird der Grundstein für die kommenden Jahrzehnte gelegt. Hierbei müssen soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte Hand in Hand gehen. Es geht darum, Friedhöfe als Lebensräume zu begreifen, die nicht nur der Trauer dienen, sondern auch einen aktiven Beitrag zur Biodiversität und zum Klimaschutz leisten.“

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Entwicklung von Konzepten, die den Friedhof als Raum für Trauer und Leben begreifen. Durch grüne Strukturen wie Bäume, Sträucher und blühende Flächen wird der Friedhof nicht nur zu einem Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch zu einem besonderen Ort für die Hinterbliebenen. Besonders wichtig: Die Schaffung eines angenehmen Mikroklimas durch Baumbeschattung, das Erholung in den heißen Sommermonaten bietet. Gleichzeitig können alternative Bestattungsformen wie Staudenbeete, Bauerngärten oder Rebflächen entwickelt werden, die den Angehörigen die spätere Pflege erlassen und die Attraktivität des Friedhofs steigern.

Lebensraum Friedhof – Ein grüner Wandel für mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit 

Zehn Gemeinden aus Mayen-Koblenz haben an der Veranstaltung teilgenommen und mit Stift und Transparentpapier ihre Friedhöfe genauer unter die Lupe genommen. Neben dem fachlichen Input wurde von den Teilnehmenden insbesondere der gegenseitige Austausch geschätzt, denn jeder Friedhof ist anders, hat seine persönliche Geschichte und trifft auf verschiedene Bedürfnisse der Friedhofsnutzer. Jede Gemeinde muss demnach ihr eigenes Konzept für die zukünftige Entwicklung finden. Dabei erhalten sie auch zukünftig Unterstützung, damit alte Friedhöfe voller Leben bleiben. Denn nicht nur Vögel brüten in den Bäumen und Hecken, sondern auch Eidechsen lassen sich in alten Trockenmauern erahnen und in den etwas Natur näheren Grabfeldern finden Wildbienen oder andere Insekten Nahrung und Unterschlupf für sich und ihre Brut. 

Das Projekt „Mehr als nur Grün“ wird gemeinsam vom Landkreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz getragen und unterstützt die Gemeinden bei der Friedhofsentwicklungsplanung. Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website www.mehr-als-nur-gruen.de oder bei Lina Jaeger (lina.jaeger@kvmyk.de, 0261-108 417) und Bernd Bodewing (bernd.bodewing@stadt.koblenz.de, 0261-129 1529) erhältlich.